Geschichtsabriss der Kasernenanlage
"Hohe Düne" in Warnemünde
In Hohe Düne fuhr einmal eine "Strandbahn". Dort, wo heute die großen Schiffe den Seekanal durchfahren,
befand sich das Depot und die Abfahrtshaltestelle der elektrifizierten Straßenbahn. 1910 wurde sie
eröffnet und verband so Warnemünde mit Markgrafenheide. Die Entwicklung ist verbunden mit dem 1914
eröffneten Flugplatzes in Hohe Düne. 1945 nach Kriegsende wurde der Betrieb eingestellt.
1953 entstand in Hohe Düne, auf dem ehemaligen Flugplatz von Arado, die erste "AWG - Siedlung" der DDR.
Werftarbeiter der "Warnowwerft" (jetzt Kvaerner Werft) wohnten in den neuen Einfamilienhäusern. Diese
Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Auf einem Areal von ca. 6 ha. sollten bis 1954 65 Häuser
fertiggestellt werden. Fertiggestellt wurden 96 Häuser: 44 Reihenhäuser und 52 Doppelhäuser. Von 1955
bis 1960 entstanden 340, von 1961 bis 1970 643 Wohneinheiten. Weiter ging es 1971 bis 1980 mit 1510
Wohneinheiten und zum Ende 1981 bis 1990 entstanden noch einmal 1241 Wohneinheiten.
Im Rahmen der Hanse Sail 2001 hat Rostock auch an den Deutschen Seeflugwettbewerb erinnert. Dieser wurde
1926 vor Warnemündes Küste ausgetragen. Der "Deutsche Luftfahrt Verband e.V." (DLV) veranstaltete vom
12. bis 31. Juli 1926 in Warnemünde den "Deutschen Seeflug-Wettbewerb". Dieses Jubiläum wird mit einem
Symposium unter dem Motto "Seeflug gestern - heute - morgen" und einer Ausstellung gewürdigt. Erstmals
erwartete die Stadt an Ostsee auch Wasserflugzeuge aus dem Ausland, die sich mit Flugvorführungen
präsentieren, zu Rundflügen einladen und an Land besichtigt werden konnten. Auf dem Gelände der Marine
in Hohe Düne sind für die Präsentation, den Start und die technische Betreuung günstige Voraussetzungen
gegeben. Mit dem Breitling an der Mündung der Warnow in die Ostsee verfügt Rostock über ideale Start- und
Landemöglichkeiten, die bereits in den 20er und 30er Jahren genutzt wurden.
Als der Flugplatz Warnemünde 1914 Austragungsort des zweiten Deutschen Seeflugwettbewerbs werden sollte,
kam die Mobilmachung zum I. Weltkrieg dazwischen. Offizielles Ziel dieses dritten Vergleichsfliegens für
Wasserflugzeuge war die "Züchtung eines seetüchtigen, leistungsfähigen und betriebstüchtigen Postflugzeugs".
Das Programm sah neben technischer Leistungsprüfung und einer Seeprüfung auch vier Streckenflüge über
insgesamt 4000 km vor, die entlang der gesamten damaligen deutschen Ost- und Nordseeküste geflogen wurden.
Das geplante Treffen von See- und Wasserflugzeugen soll die Rostocker Traditionen im Flugzeugbau, in der
Ausbildung von Piloten für den Seeflug und bei Bau und Erprobung von See- und Wasserflugzeugen einer
breiteren Öffentlichkeit bewusst machen. Anlass ist der 3. Deutsche Seeflugwettbewerb, der im Juli vor 75 Jahren
an der deutschen Ost- und Nordseeküste ausgetragen wurde. Start und Ziel war Warnemünde.
Die Geschichte der Kaiserlichen-, Reichs-, Kriegs-, Volks- und Bundesmarine
in Hohe Düne:
1913
Auf Vorschlag Flottenadmiral Tirpitz unterschreibt Kaiser Wilhelm II. das Dekret über den
Aufbau einer Fliegereinheit der Marine auf dem Gelände "Hohe Düne" in Warnemünde.
1914
Es findet der erste deutsche Segelflugwettbewerb im Marinefliegerstützpunkt "Hohe Düne" statt.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges, werden alle teilnehmenden Flugzeuge beschlagnahmt.
Personalbestand: 2 Offiziere und 24 Mannschaften (Platzkommando). Die anwesenden Reservisten und
Kriegsfreiwilligen unter den Piloten erhalten Matrosenpäckchen und werden so zu aktiven
Marineangehörigen. Kapitänleutnant Kunze erhält das Kommando als Flugplatzleiter über 21
Flugzeuge, ein Torpedoboot, 2 Dampfbarkassen, 1 Motorboot und einen Hebekran.
1915
Der Flugplatz wird ausgebaut, es entstehen Flugzeughallen, Dienst- und Wirtschaftsgebäude, ein
Krankengebäude sowie Unterkünfte für das Personal. Bis Kriegsende werden allein 12 Hallen gebaut.
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Der Fluplatz Warnemünde Ende Juli 1914
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Auf dem Marinefliegerstützpunkt "Hohe Düne" ist ein Seeflugversuchskommando stationiert.
Hauptaufgabe des Seeflugversuchskommando: Prüfung neuer Flugzeuge, Waffen und Ausrüstungen sowie
die Aufstellung von Forderungen für Neuentwicklungen und Auftragserteilungen.
1919
Das Seeflugversuchskommando setzt seine Arbeit fort, die Verwaltung übernimmt das Reichsschatzamt.
Der Flugplatz wird von Polizeifliegerkräften und für zivile Zwecke genutzt.
März 1919
Der Zubringerflugverkehr Berlin-Warnemünde für die Fähre Warnemünde-Gedser wird eröffnet.
April 1919
Die Fluglinie Berlin-Warnemünde-Kopenhagen wird eröffnet.
Mai 1919
Die Fluglinie wird bis Stockholm verlängert. Eine Flugwache der Polizei, ein Oberbeamter und
5 Unterbeamte überwachen den Flugverkehr.
1920
Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10.01.1920 beendet das Seeflugversuchskommando
seine Arbeit. Ein großer Teil der Hallen und Einrichtungen wurde gesprengt oder abgerissen.
1922
Der Flugplatz "Hohe Düne" wird als Verkehrslandeplatz geschlossen. Der Flugzeugkonstrukteur
Ernst Heinkel mietet eine Flugzeughalle und beginnt mit dem Bau von Flugzeugen.
Februar 1923
Der Fluplatz wird Reichseigentum, die Stadt Rostock erhält 800.000 Mark. Walter Bachmann,
Einflieger und Unternehmer, gründet auf dem Gelände die erste deutsche Land- und Seeflugschule,
die Aero-Sport GmbH. Bis 1919 hatte Walter Bachmann als Marine Leutnant der Reserve und
Seeflieger beim Seeflugversuchskommando Dienst getan.
1924
Der Flugplatz wird zeitweilig wieder Verkehrsflugplatz.
1925
Die Abteilung Luftverkehr der Junkers Flugzeugwerk AG erprobt auf der Strecke Berlin- Warnemünde-Karlskrona-Stockholm
eine Nachtfluglinie. Es wird die Seeflug GmbH mit Sitz in Warnemünde "Hohe Düne" gegründet.
Damit schuf sich die Marine eine Ausbildungsstätte für Seeflugzeugführer und -beobachter.
Da dies laut Versailler Vertrag verboten war, wurde sie unter den Deckmantel einer privaten
Gesellschaft betrieben. Leiter und Geschäftsführer wurde der Korvettenkapitän außer Dienst Goltz.
1926
Nach Gründung der Seeflug GmbH auf dem Flugplatz "Hohe Düne" wird die Aero-Sport GmbH eingeengt.
Walter Bachmann baut jetzt ebenfalls Flugzeuge bzw. führt Reparaturen an Flugzeugen aus.
Im Juli findet der 2. Seeflugwettbewerb mit 12 Startern statt.
1927
Die Seeflug GmbH wird aufgelöst, die Pilotenausbildung auf dem Flugplatz übernimmt die Deutsche
Verkehrsfliegerschule. Es befinden sich ständig 30-40 Flugschüler auf dem Gelände, von denen
nur 1/3 zukünftige Verkehrsflieger werden.
1932
Auf dem Flugplatz werden Szenen des UFA-Film`s "F.P.1 antwortet nicht" mit Hans Albers gedreht.
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Hans Albers in Fliegerkluft mit seinem Double Flugkapitän Robert Förster während
der Dreharbeiten zum Film "F. P. 1 antwortet nicht" in Warnemünde
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1934
Der Flugplatz und die Deutsche Verkehrsfliegerschule wurden der Reichswehr unterstellt.
Der Flugzeugbau wird eingestellt. Neue Produktionsstätten werden für:
- Heinkel Rostock-Marienehe
- Bachmann Ribnitz
Auf der "Hohen Düne" und in Markrafenheide entstehen Wohn- und Kasernenbauten für das Flugzeugpersonal.
1935
Die Luftwaffe wird offiziell zum dritten Wehrmachtsteil erklärt. Die Deutsche Verkehrsfliegerschule
wird aufgelöst und die Seefliegerschule als Flugzeugführerschule (See) gebildet.
1945
Nach der Zerstörung des Flugplatzes Berlin-Tempelhof, wird die "Hohe Düne" wieder Verkehrsflugplatz.
Die Lufthansa fliegt bis zum 30.04.1945 noch nach Dänemark, Schweden und Norwegen.
1946-1947
Die Anlagen auf dem Flugplatz wurden in Erfüllung der Beschlüsse des Potsdamer Abkommens
gesprengt bzw. demontiert. Die Gebäude unmittelbar am Neuen Strom blieben allerdings stehen.
Sie wurden, bis auf eine Ausnahme, 1957/58 im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Seekanals
abgerissen. In dem stehengebliebenen Gebäude befindet sich heute der Sitz der Warnemünder Lotsen.
1948-1955
Der Flugplatz ist eine Trümmerlandschaft. Die Wohn- und Kasernenbauten auf der "Hohen Düne" und
in Markgrafenheide sind von Flüchtlingen und Umsiedlern bezogen. Einige Baracken auf dem
ehemaligen Flugplatzgelände, ein Kasernenbau in Strandnähe und vier angrenzende Doppelhäuser
werden von einer motorisierten Küstenbatterie der Baltischen Flotte genutzt. Die Feuerstellungen
und der Gefechtsstand befinden sich in den Dünen.
In einem Wohnhaus mit Turm, in der Nähe der Fähranlegestelle, befand sich eine Marinesignalstelle
der Baltischen Flotte. Im Westteil des ehemaligen Flugplatzgeländes entstand eine Wohnsiedlung
für Angehörige der Warnow-Werft. An einem Anleger im Nordwestteil des Breitlings führte eine
kleine Bootswerft Reparaturen an Kuttern und anderen Kleinfahrzeugen aus.
1956
Aus dem Stab und den Einheiten der Flottenbasis West wird am 04.12.1956 die 4. Flottille gebildet.
Dazu gehören auch der Seehydrographische Dienst Warnemünde mit den Unterabteilungen:
- Seezeichenwesen
- Vermessungswesen
- nautische Werkstätten
1957
Der Stab der Flottenbasis West der Seestreitkräfte der DDR wird am 22.05.57 nach Warnemünde verlegt.
Es wird mit den Vorbereitungen für die Stationierung von Boots- und Schiffseinheiten begonnen.
In Baracken werden untergebracht:
- Stab der Flottenbasis
- Personalunterkünfte
- ein Klub mit Kinosaal und Kantine
- eine Küche mit Speiseräumen
- ein Krankenrevier
- ein Verpflegungslager
- ein Bekleidungs- und Ausrüstungslager
Die Straßen des Stützpunktes sind stark zerstört und kaum nutzbar. Sie werden durch das Personal
des Stützpunktes und die Besatzungen der Boote in manueller Arbeit befahr.-und begehbar gemacht.
Am Breitling gab es nur eine kurze befestigte Anlegemöglichkeit für Schiffe und Boote. Es wurden
Anleger aus Holz gebaut.
Ein ausser Dienst gestelltes Schulboot "Prenzlau" (ehemals dänische Marine "Quintus", dann Kriegsmarine) diente als
- Hafensignalstelle
- Basisfunkstelle
- Führungsstelle für den operativen Diensthabenden.
Die ersten schwimmenden Einheiten werden zum Stützpunkt verlegt: 8 Küstenschutzboote Typ Seekutter
10 Hafen- u. Reedeschutzboote, Typ Tümmler u. Delphin 10 Räumboote (R-Boote), Typ Schwalbe
Die Räumboote beginnen mit dem operativen Räumen in den minenverseuchten Gebieten vor Warnemünde.
1957-1958
Es werden folgende Baumaßnahmen durchgeführt:
- Stabsgebäude (unmittelbar am Ufer des Breitlings)
- Stichpier (Beton) in der Nähe des Stabsgebäudes
- Speerwerkstatt mit Sperrlager, Wachgebäude, Torpedoregelstelle
- Tonnenhof Warnemünde
1959-1960
Es werden folgende Bauten bzw. Einrichtungen fertiggestellt:
1. neues Stabsgebäude
2. drei Unterkunftsgebäude
3. ein Flottillenlazarett
4. Schiffsinstandsetzungswerkstatt
5. eine Slipanlage
6. eine Bootshalle
7. ein Kohleheizwerk
8. eine Großküche mit Speiseraum
9. ein Kfz Park mit Dienstgebäude, Kfz-Hallen, Werkstatt u. Tankstelle
10. ein Feuerwehrgebäude
11. eine Ausrüstungs- und Versorgungspier am Westufer des Stützpunktes
12. ein Tanklager westlich der Ausrüstungs- und Versorgungspier-Pier
13. Munitionslager in Markgrafenheide
Durch die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille werden in unzähligen Stunden, oft in
der Freizeit, Arbeiten zur Trümmerbeseitigung und Geländeverschönerung durchgeführt. In der
unmittelbaren Umgebung von Liegeplätzen der Schiffe und Boote sowie von Dienst- und Unterkunftsgebäuden
werden durch sie Grünflächen mit Ziersträuchern und Blumen angelegt. Es werden Bäume in großer
Anzahl gepflanzt. Außerdem werden durch die Schiffs- und Bootsbesatzungen ein Sportplatz mit
Aschenbahn und eine Freilichtbühne angelegt bzw. errichtet.
Der 4. Flottille werden weitere Schiffs-und Bootseinheiten unterstellt:
- die 4. Minen Lege- und Räumschiffsabteilung mit 10 Minen Lege- und Räumschiffen Typ "Krake"
- vier Minen Lege- und Räumschiffe Typ "Habicht", (Zuführung erfolgte ab 1957)
- eine Hilfsschiff- u. Bergungsdienstabteilung mit Reedeschleppern Versorgern, Tankern, Taucher- u. Feuerlöschbooten
- Barkassen und andere Kleinboote für das Hafenkommando
Am 03.November 1960 werden die Seestreitkräfte der DDR in Volksmarine umbenannt. Für die Boote
und Schiffe wird eine neue Dienstflagge der Volksmarine eingeführt.
1961-1964
Die 4. Räumbootsabteilung und die 4. Sicherungsbrigade Schiffsabteilung beteiligen sich am
Freiräumen des Seegebietes zwischen Wismar und Usedom. Von den während des zweiten Weltkrieges
insgesamt ca. 708.000 verlegten Seeminen, entfiel ein Großteil auf die Ostsee. In den Seegebieten
zwischen Wismar und Usedom waren sowohl Minensperren der Kriegsmarine als auch Streuminenfelder
vorhanden, die zum Teil von Ubooten, überwiegend aber von britischen Bombenflugzeugen gelegt
worden waren. Da die Alliierten Seestreitkräfte in der westlichen Ostsee die Seeherrschaft nicht
erringen konnten, hatten sie die Taktik der Minenverseuchung angewandt. Unmittelbar nach Ende des
Krieges hatten die Räumkräfte der Baltischen Flotte die wichtigsten Ansteuerungen zu den Seehäfen
der damaligen sowjetischen Besatzungszone freigeräumt. Danach war das Durchfahren der Seegebiete
und das Anlaufen der Seehäfen nur auf freigeräumten Zufahrtswegen möglich. Es verblieben jedoch
große Seegebiete, in denen mit Minen gerechnet werden muß. Diese Gebiete wurden in den Seekarten
als Minenverseucht gekennzeichnet. 1958-1963 führen die Räumkräfte der 4. Flottille gemeinsam
mit den Räumkräften der 1. Flottille (Peenemünde) das Freiräumen des Seegebietes zwischen Wismar
und Usedom durch. In oft wochenlangen ununterbrochenen Tag- und Nachteinsätzen wurden an die
Besatzungen der beteiligten Schiffe und Boote sehr hohe Anforderungen an ihre physische wie auch
psychische Belastbarkeit gestellt. Erschwert wurden die Einsätze durch den Umstand, dass gegen
Ende des Krieges überwiegend elektromagnetische Fernzündminen gelegt wurden. Diese Minen hatten
Zündsysteme mit Schrittschaltwerken bis zu 15 Schritten. Jeder Räumstreifen mußte somit 15 mal
mit dem Kabelfernräumgerät überlaufen werden.
Ende 1964 konnten die Räumeinsätze beendet werden. Die Seegebiete wurden uneingeschränkt für die
Seefahrt freigegeben.
1961
Indienststellung des Vermessungsschiffes "Hydrograph", ein für Aufklärungszwecke speziell ausgerüstetes
ehemaliges Fischereifahrzeug. Das Schiff wurde der 4. Flottille unterstellt. 1962 werden die vier Minen Lege- und Räumschiffe zur 1. Flottille verlegt.
1963
Außerdienststellung der Küstenschutzboote sowie der Reedeschutzboote vom Typ Delphin und Tümmler.
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Die Freiwache des Minen Lege- und Räumschiffes "Gera" während einer Räumpause
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1965
Aus den Räumeinheiten 4. Minen Lege- und Räumschiffsabteilung und 4. Räumbootsabteilung wurde
die 4.Sicherungsbrigade gebildet. Vom Stützpunkt Sassnitz wurden 4 Küstenschutzschiffe (Projekt 50)
zum Stützpunkt Warnemünde verlegt und als 4. Küstenschutzschiffe-Abteilung der 4.Flottille unterstellt.
1968
Die motorisierte Küstenbatterie wird abgezogen. In den frei gewordenen Kasernenteil ziehen die Bergungsdienste
der 4. Flottille und eine leichte motorisierte Flak-Batterie, die der 4. Flottille zugeordnet wurde, ein.
1969
Es beginnt die Außerdienststellung der Minen Lege- und Räumschiffe Typ Krake, gleichzeitig die
Indienststellung der ersten Minensuch- und Räumschiffe (MSR) Projekt 89/1. Diese Schiffe werden
später durch Minensuch- und Räumschiffe Projekt 89/2, eine verlängerte Ausführung, ersetzt.
Aus jeweils 6 Schiffen dieses Typs werden die 2. und 4. Minensuch- und Räumschiffsabteilung im
Bestand der 4.Sicherungsbrigade gebildet. Die 4. Seehydrographische Dienst-Bootsgruppe erhielt
4 neue Seezeichenkontrollboote und den neuen Tonnenleger "BUG".
1972
Das Vermessungsschiff "Hydrograph" und zwei speziell umgerüstete Minensuch- und Räumschiffe 89/1
wurden zur 4. Vermessungsabteilung formiert.
1973
Die 4. Flottille übernahm vier U-Jagdboote Projekt 201 M. Sie bildeten die 2. Ubootabwehr-Schiffsabteilung
und wurden der 4. Sicherungsbrigade zugeordnet.
1976
Die vier U-Jagdboote Projekt 201 M wurden ausgemustert und durch 4 U-Jagdboote, Projekt 12.4,
Typ Hai ersetzt. Die 4. Flottille übernahm das Motorschiff Wilhelm Pieck. Auf dem Schulschiff
erhielten vorwiegend Offiziersschüler ihre praktische Ausbildung. Die 4. Seehydrographische
Dienst-Bootsgruppe erhält das neue Vermessungsschiff "Carl Fr. Gauss". Der veraltete Vermessungskutter
mit gleichem Namen wurde außer Dienst gestellt. Der 4. Flottille wurde eine Raketen Technische
Abteilung unterstellt. Die Raketen Technische Abteilung wurde in Schwarzenpforst (bei Rövershagen) stationiert.
1977
Es beginnt die Außerdienststellung der Küstenschutz-Schiffe Projekt 50.
1978
Das erste Küstenschutz-Schiff, Projekt 1159, wurde mit Namen "Rostock" sowie das Bergungsschiff "Otto von Guericke" in Dienst gestellt.
1979
Das zweite Küstenschutz-Schiff, Projekt 1159, mit dem Namen "Berlin" wird in Dienst gestellt.
1980
Die 4. Küstenschutzschiffe-Abteilung wurde in die 4. Küstenschutzschiffe-Brigade umstrukturiert.
1981
Es beginnt die Indienststellung der Ubootabwehr-Schiffe vom Typ Parchim, Projekt 133.01. Jeweils 4 Schiffe bilden die 2. und
4. Ubootabwehr-Schiffsabteilung im Bestand der 4. Sicherungsbrigade. Das erste Ubootabwehr-Schiff erhielt den Namen "Lübz".
1982
Die Ubootabwehr-Schiffe vom Typ Hai werden ausgemustert.
1983
Die vierte Hilfsschiffs- und Bergungsabteilung erhielt 2 neue Hochseeversorger vom Typ Darß. Die
Raketen Technische Abteilung wird in eine Raketen Technische Kompanie umgewandelt. Die Raketen
Technische Kompanie erhält im Stützpunkt Warnemünde Dienstgebäude, Unterkünfte und einen
Technikpark.
1985
Die 4.Vermessungsschiffsabteilung erhält für das ausgemusterte Schiff "Hydrograph"
den umgerüsteten Hochseeversorger "Jasmund".
1986
Das dritte Küstenschutz-Schiff ,Projekt 1159, mit dem Namen "Halle" wurde für die 4.
Küstenschutzschiff-Brigade in Dienst gestellt. Die 4. Hilfsschiffs- u. Bergungs-
dienstabteilung wurde in 4.Sicherstellungsschiffsabteilung umbenannt.
Bau von Einrichtungen im Stützpunkt Warnemünde in der Zeit von 1973-1978:
1. Versorgungs.-und Ausrüstungslager (VAL-4)
2. Instandsetzungsbasis
3. Lehrbasis mit Unterrichtsräumen u. Fachkabinetten
4. Schiffssicherungskabinet
5. zwei neue Unterkunftsgebäude
6. Heizwerk
7. physiotherapeutische Station
8. Klubhaus mit:
- Gaststätte (Cola-Bar)
- Kino- u. Mehrzwecksaal
- Mehrzweckräume
- Bibliothek
- Billardzimmer
- Fotolabor
02. Oktober 1990
Die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille sind zu einer feierlichen Musterung
angetreten. Der Chef der 4. Flottille, Kapitän zur See Fecher, erinnert an die Geschichte der
4. Flottille und würdigt in seiner Dankesrede das pflichtbewußte und besonnene Verhalten der
Soldaten und Zivilbeschäftigten besonders auch in der Zeit der "Wende".
Auf Kommanndo des Chefs der 4.Flottille werden die Dienstflaggen der NVA und der Volksmarine eingeholt.
05. Oktober 1990
Die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4.Flottille sind erneut angetreten. Anwesend ist auch
ein Kommando der Deutsche Marine unter Leitung von Fottillenadmiral Dirk Horten. Mit einem
militärischen Zeremoniell wird der neue Kommandeur der 4.Flottille, Kapitän zur See Kämpf,
durch Flottillenadmiral Dirk Horten in seine Dienststellung eingeführt. Auf Kommando des Kapitän
zur See Kämpf wird im Stützpunkt Warnemünde "Hohe Düne" die Bundesdienstflagge gehißt. Die im
Stützpunkt Warnemünde stationierten Schiffe der Grenzschiffsabteilungen wurden vom
Bundesgrenzschutz übernommen und als 3. Bundesgrenzschutz Flottille geführt.
Von Januar bis März 1993 wurden nacheinander Schiffe des Typs 157 aus Neustadt übernommen:
- BG 15 "Eschwege"
- BG 16 "Alsfeld"
- BG 17 "Bayreuth"
Die in Warnemünde verbliebenen Boote Typ Minensuch- und Räumschiffe 89/1 "Kühlungsborn",
"Ahrenshoop" und "Boltenhagen" wurden nacheinander bis 04/95 außer Dienst gestellt und bis 08/97 verkauft.
Ab 1990
Werden wieder umfangreiche Erneuerungen im gesamten Stützpunkt durchgeführt. Es entstehen neue Stabsgebäude
und Unterkünfte im "Kaserne 2000" - Stil. Nach der aktuellen Dislozierung der Einheiten wurden 2
Schnellbootgeschwader nach Hohe Düne verlegt. Das 2. und 7. Schnellbootgeschwader mit ihren
dazugehörenden Tendern (Elbe -Klasse) sind die großen Einheiten. Das Marineabschnittskommando Ost entsteht.
Somit hat Rostock eine der 3 tragenden Säulen der Marine, das Marineamt und den Stützpunkt wieder für sich
gewinnen können. Durch die neue Umzäunung, das Offiziersheim (gegenüber der Einfahrt) und den neuen
3 Funkantennen entstand auch ein angenehmer, offener Eindruck der Marine in Hohe Düne.
Ab 1996
Es wurde wieder an einem Bodeneffekt-Flugzeug gearbeitet und in Hohe Düne getestet. Es wurde von der
Hochschule Wismar (Fachbereich Schiffahrt in Warnemünde) und der Meerestechnik Wismar entwickelt.
Der Versuchsträger geht jetzt ins Museum. Ein neuer Prototyp wird im Technologiezentrum Warnemünde
entwickelt. Gezeigt wurde der neue „Hydrowing VT 06“ schon in Wilhelmshaven zur EXPO am Meer.